Pläuschen nach der Arbeit

Kurz nachdem Tybalt Lamy heran gewunken hatte, setzte sich die Blondine mitsamt ihrer eigenartigen Stoffpuppe zu ihm. Sie stimmte ihm zu, dass das letzte Treffen schon einige Zeit her war. Ty war zwar nicht der sentimentale Typ und auch niemand der mit einer Gruppe von Freunden abends um die Häuser zog, doch war er guten Gesprächen und gelegentlicher Gesellschaft sehr zugeneigt. Da bot sich ein Pläuschchen mit einem Arbeitskollegen am Abend doch an.

Über den Kommentar der Puppe schmunzelte Tybalt mehr. „Ich würde es ja mehr dramatisch als traurig bezeichnen. Aber wirklichen vielen lieben Dank. Es freut mich, dass sich ein fetzen Stoff so sehr um mein Gemüt sorgt.“ Süffisant lächelte der Kommandant dem Stofftier entgegen und widmete sich anschließend der Blondine zu. „Mach dir mal keine Sorgen. Wer wäre ich denn, wenn ich mich das beeindrucken würde. Obwohl mein Herz ja doch etwas schmerzt.“ Neckisch zwinkerte er dem Stofftier zu. Ja Tybalt und sein Sarkasmus. Seufzend lehnte sich der Kommandant zurück. „Ach so weit ganz gut. Du weißt ja, ich bin hart im Nehmen.“  Über das Datum des morgigen Tages musste er jetzt nicht unbedingt direkt sprechen. „Und der Auftrag? Naja mehr mühselig, aber hey, solange die Bezahlung stimmt. Und wie ist es dir so ergangen?“  Der junge Mann nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Becher. „Bist du nur auf einem Zwischenstopp hier um den Bericht abzugeben oder hast du erstmal ein paar Tage Pause?“ Tybalt strich mit seinem Daumen über die Kante des Tisches. Ob der sich in einer hübschen Version wohl gut in seiner Wohnung machen würde?

Tybalt schmunzelte und musterte das kleine stoffartige Lebewesen welches auf Lamys Schoß herum hantierte. „Man sagt ja auch so schön, Hunde die bellen beißen nicht. In dem Fall ist der kleine hier ein Chihuahua.“ Lächelnd hielt Tybalt der Puppe einen Finger zum schnuppern hin. Eher er sich mit einem lauten Lacher zurücklehnte und dem Stofftier zu zwinkerte „Nur Spaß, Kleiner. Wir sind doch beide gestandene Männer.“
Erneut nahm der Revolutionär einen Schluck aus seinem Krug und und lehnte seinen rechten Arm über die dunkle Holzlehne. „So so, längere Pause mhm? Ist was vorgefallen?“ Tybalt wusste, dass der Job in der Revolution viel abverlangte – das wusste jeder der hier einen Posten ergatterte, aber zeitlich gab es Missionen die mehr aber von einem verlangten. Tybalt kannte das, er hatte eine persönliche Schwäche für Hinrichtungen oder gegen die direkte arbeiten gegen ehemalige Kollegen von Cedric. Und leider hatte Cecdric einige von denen gehabt. Seine Laune widmete sich dann ebenfalls immer dem Tiefpunkt. Obwohl Tybalt ja schon immer eher der melancholische Typ war.
„Vielleicht sollte wir beim Chef mal ganz lieb nach ner Woche Strandurlaub fragen? Oder bist du eher der Safarityp? Ich meine so ein paar süße Cocktails am Strand, mit diesen süßen kleinen Schirmchen drin hat schon was.“ Der Revolutionär schwebte gespielt in seine Vorstellung. „Naja, aber wahrscheinlich wird Dragon das eh nicht zulassen, in der Revo bewegt sich ja momentan mehr als sonst.“

Etwas irritiert presste der Kommandant seine schmalen Lippen aufeinander und nickte, wenn auch nicht ganz einverstanden. Ob man Star wirklich als Mann definieren konnte, bei der Frage war sich der sonst so eloquente Schwertkämpfer nicht sicher. Zu seltsam fand er das kleine plüschige Etwas mit dem er auch leider gar nicht anfangen konnte. Seine Teufelskräfte konnte man sich leider nicht aussuchen, doch Tybalt dankte bis heute auf Knien dafür, dass seine doch etwas männlicher und kampfnäher war. Das kühle Nicken, zog eine hochgezogene Augenbraue nach sich. Das plötzliche Lachen seiner Arbeitskollegin sprengte ihre sonst so zurückhaltende Persönlichkeit. Zumal Tybalt den Anblick von sich selbst in einem blumigen Hawaiihemd doch eher sexy als lustig fand. „Vielleicht in ein paar Jahren. Seit der alte Knacker Whitbeard auf Marineford den Löffel abgeben musste ist viel los. Territorien werden neu verteilt und wir müssen eben die Gelegenheit nutzen um uns einen Vorteil zu sichern.“ Kurz kratzte sich der 27-jährige am Kopf. „Da die Neue Welt sowieso aus einem Meer von Inseln besteht, ist Strand doch sowieso fast immer inklusive, oder nicht?“ Viele Inseln waren zwar mit großen Städten beglückt, doch wer etwas Strand suchte, fand ihn meistens auch auf den Inseln. Amüsiert sah Tybalt dabei zu wie Lamy ihren Krug exte. „Kotz mir später nicht den Tisch voll. Aber wenn du meinst du verträgst Alkohol gut, dann bitte greif zu.“ Sagte der Kommandant und deutete auf die noch halbvolle Flasche. Schulterzuckend lehnte sich Tybalt zurück und lies seinen Blick durch den Raum schweifen, ehe er wieder bei Lamy landete. „Leider treten bei den meisten Missionen doch unerwartete Begnügen auf.“